Partikelfilter regenerieren
Partikelfilter regenerieren
10.
September 2017
Dieselbesitzer welche ihr Auto vornehmlich im Stadtverkehr oder auf kurzen Strecken unter 25 km bewegen, werden irgendwann von einem kleinen, gelb aufleuchtendem, Warnsymbol in ihrem Cockpit überrascht. Partikelfilter.
Was nun? Klar, naheliegend ist der Gang oder besser die Fahrt zur Werkstatt seines Vertrauens. Was aber, wenn diese gerade nicht greifbar ist? Etwa an Sonn- und Feiertagen. Oder später am Abend und man hat noch einige Kilometer Strecke vor sich. Erst sollte man wissen, was dieses Symbol bedeutet und welche Folgen eine Nichtbeachtung haben kann.
Die Warnlampe weist auf einen Fehler im Partikelminderungssystem der Abgasnachbehandlung hin. Im Klartext: Die Abgase des eigenen Wagens werden nicht mehr optimal gereinigt. Wenn diese Meldung, zum Beispiel durch einen defekten Sensor oder ein Leck in einem Schlauch verursacht wurde, bleibt einem nichts Anderes übrig als sich fachkundige Hilfe zu suchen. Die Meldung kann aber auch durch eine Sättigung des Partikelfilters verursacht werden. Gerade bei Dieselfahrzeugen im häufigen Kurzstreckenbetreib eine beliebte Ursache. Wenn das Fahrzeug schon in den Notbetrieb umgeschaltet hat, um weitere Schäden an Fahrzeug und Umwelt zu vermeiden, sollte der Weg zur Werkstatt erste Wahl sein.

Doch es besteht auch die Chance zur Selbsthilfe. Die Rußpartikel, welche den Abgasstrang blockieren können durch das Erreichen von Abgastemperaturen jenseits der 600°C ausgebrannt werden. Da der Diesel im Vergleich eher niedrigere Abgastemperaturen aufweist, kann man hier etwas nachhelfen. Man fährt eine Strecke die durchgehend frei von Ampel, Kreuzungen oder ähnlichem ist. Zwei Fahrspuren pro Fahrtrichtung sind ideal. Am besten mit wenig Verkehr. Klassisch: abends auf der Autobahn. Hier lässt man den Motor zwischen 2500 und 3000 Umdrehungen pro Minute arbeiten. Und das mindestens 15 Minuten am Stück. Warum? Weil zum einen der Motor hier im Teillastbereich agiert und tendenziell die höchsten Abgastemperaturen seinerseits erreichen kann. Dazu kommt, dass bei vielen Dieseln so die Regenerationsphase oder -programmstufe eingeleitet werden kann. Das heißt, die Motorelektronik leitet Maßnahmen ein die zum „Freibrennen“ des Partikelfilters anregen sollen. Da auf kurzen Fahrstrecken die Mindestanforderungen für eine erfolgreiche Regenerationsphase so gut wie nie erreicht werden können, findet sie im Alltag also auch so gut wie nie statt.
Wenn Die Regeneration erfolgreich war, erlischt die Fehlerlampe. Spätestens beim nächsten Kaltstart. Wenn sie nicht erloschen ist, sollte man doch den Fachmann aufsuchen.
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